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Beim Shakespeare-Show-Down im Leibniz kam kaum jemand lebend davon Beim Shakespeare-Show-Down im Leibniz kam kaum jemand lebend davon
-Wenn die ungebrochene Aktualität Shakespeares noch eines Beweises bedürfte, wäre er durch die Theater-AG des Leibniz-Gymnasiums erbracht. Diese setzt zum Anlass des 450. Geburtstags von Old Bill einen fulminanten Shakespeare-Abend in Szene, an dem drei Stücke des Meisters ineinander montiert sind. Und in allen Dramen geht es um die üblen Folgen eines Zuviels: zuviel Liebe, zuviel Gier, zuviel Hass. Dies Zuviel führt schnurstracks zu allgemeinem Blenden und Schänden. Als stärkstes Mordmotiv erweist sich dabei die Rachelust, bekanntermaßen das menschliche Gefühl mit der längsten Brenndauer.+[[Bild:ShakespeareTheater_14_01.jpg|thumb|215px|]]Wenn die ungebrochene Aktualität Shakespeares noch eines Beweises bedürfte, wäre er durch die Theater-AG des Leibniz-Gymnasiums erbracht. Diese setzt zum Anlass des 450. Geburtstags von Old Bill einen fulminanten Shakespeare-Abend in Szene, an dem drei Stücke des Meisters ineinander montiert sind. Und in allen Dramen geht es um die üblen Folgen eines Zuviels: zuviel Liebe, zuviel Gier, zuviel Hass. Dies Zuviel führt schnurstracks zu allgemeinem Blenden und Schänden. Als stärkstes Mordmotiv erweist sich dabei die Rachelust, bekanntermaßen das menschliche Gefühl mit der längsten Brenndauer.
Neben Schlüsselszenen des „Othello“ und „Hamlet“ stellt die Regie von Nicole Kassanke die des „Titus Andronicus, eines weniger bekannten Frühwerks. „Hier sind die Köpfe deiner beiden edlen Söhne“, muss der zunächst untadelige Titus durch die ruchlose Kaiserin vernehmen, bis auch er wahnhafter Raserei verfällt und Rache nimmt, indem er deren Söhne tötet. Der Rest (der Familie) isst Pastete, die Titus flink aus den gemeuchelten Söhnen zubereitet hat. Nach Bekanntgabe des Rezepts setzt verständlicherweise erneutes Gemetzel ein. Neben Schlüsselszenen des „Othello“ und „Hamlet“ stellt die Regie von Nicole Kassanke die des „Titus Andronicus, eines weniger bekannten Frühwerks. „Hier sind die Köpfe deiner beiden edlen Söhne“, muss der zunächst untadelige Titus durch die ruchlose Kaiserin vernehmen, bis auch er wahnhafter Raserei verfällt und Rache nimmt, indem er deren Söhne tötet. Der Rest (der Familie) isst Pastete, die Titus flink aus den gemeuchelten Söhnen zubereitet hat. Nach Bekanntgabe des Rezepts setzt verständlicherweise erneutes Gemetzel ein.
-Die Inszenierung setzt aber auch auf ironische Brechung. So finden sich zwischendurch in einer Rahmenhandlung die Wüstlinge in einem Sanatorium wieder, wo man sich ihres Wahns annimmt. Oder Komik auf offener Szene, wenn Hamlet sich über die schlechte deutsche Übersetzung beschwert oder Kannibalen-Titus mit einer feschen Fernsehkoch-Mütze auftaucht.+[[Bild:ShakespeareTheater_14_02.jpg|thumb|215px|left]]Die Inszenierung setzt aber auch auf ironische Brechung. So finden sich zwischendurch in einer Rahmenhandlung die Wüstlinge in einem Sanatorium wieder, wo man sich ihres Wahns annimmt. Oder Komik auf offener Szene, wenn Hamlet sich über die schlechte deutsche Übersetzung beschwert oder Kannibalen-Titus mit einer feschen Fernsehkoch-Mütze auftaucht.
Auch shakesearetypisches Spiel–im-Spiel (wo Romeo und Julias Balkondialog gegeben wird) und Beiseite-Sprechen unterbrechen die „hastigen und blutigen Auch shakesearetypisches Spiel–im-Spiel (wo Romeo und Julias Balkondialog gegeben wird) und Beiseite-Sprechen unterbrechen die „hastigen und blutigen
Taten“. Taten“.

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"Intensive Care - Shakespeare3"

Vermodern! Verrotten! Vergammeln!

Beim Shakespeare-Show-Down im Leibniz kam kaum jemand lebend davon

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Wenn die ungebrochene Aktualität Shakespeares noch eines Beweises bedürfte, wäre er durch die Theater-AG des Leibniz-Gymnasiums erbracht. Diese setzt zum Anlass des 450. Geburtstags von Old Bill einen fulminanten Shakespeare-Abend in Szene, an dem drei Stücke des Meisters ineinander montiert sind. Und in allen Dramen geht es um die üblen Folgen eines Zuviels: zuviel Liebe, zuviel Gier, zuviel Hass. Dies Zuviel führt schnurstracks zu allgemeinem Blenden und Schänden. Als stärkstes Mordmotiv erweist sich dabei die Rachelust, bekanntermaßen das menschliche Gefühl mit der längsten Brenndauer.

Neben Schlüsselszenen des „Othello“ und „Hamlet“ stellt die Regie von Nicole Kassanke die des „Titus Andronicus, eines weniger bekannten Frühwerks. „Hier sind die Köpfe deiner beiden edlen Söhne“, muss der zunächst untadelige Titus durch die ruchlose Kaiserin vernehmen, bis auch er wahnhafter Raserei verfällt und Rache nimmt, indem er deren Söhne tötet. Der Rest (der Familie) isst Pastete, die Titus flink aus den gemeuchelten Söhnen zubereitet hat. Nach Bekanntgabe des Rezepts setzt verständlicherweise erneutes Gemetzel ein.

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Die Inszenierung setzt aber auch auf ironische Brechung. So finden sich zwischendurch in einer Rahmenhandlung die Wüstlinge in einem Sanatorium wieder, wo man sich ihres Wahns annimmt. Oder Komik auf offener Szene, wenn Hamlet sich über die schlechte deutsche Übersetzung beschwert oder Kannibalen-Titus mit einer feschen Fernsehkoch-Mütze auftaucht.

Auch shakesearetypisches Spiel–im-Spiel (wo Romeo und Julias Balkondialog gegeben wird) und Beiseite-Sprechen unterbrechen die „hastigen und blutigen Taten“.

Begeisterter Applaus für ein starkes Stück Shakespeare, besonders für den sprungkräftigen Hamlet (Leonie Kolbecher), den fiesen Jago (Delia Gerstenberg) ,die schattenhafte Königin Gertrude( Melanie Lunemann), den Orthello in Schützenjacke (Michael Korn) und Titus“Fleischkoch“ Andronicus (Maik Marx)


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