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====An- und Abreise==== | ====An- und Abreise==== | ||
- | [[Bild:Weimar_11_03.jpg|thumb|right]]Wir sind mit der Bahn nach Weimar gefahren. Sowohl die Hin- als auch die Rückfahrt dauerten ca. fünf Stunden, welche jedoch durch Quatschen, Lesen und Kartenspielen schnell vergingen. Am Bahnhof in Weimar angekommen legten wir einen kurzen Weg zu Fuß zurück. Unser erster Eindruck von Weimar war, dass es eine sehr schöne und gepflegte, aber wider Erwarten eine sehr kleine Stadt ist. Insgesamt war die Ab- und Anreise zwar recht lang, aber unser Aufenthalt in Weimar war es wert. | + | Wir sind mit der Bahn nach Weimar gefahren. Sowohl die Hin- als auch die Rückfahrt dauerten ca. fünf Stunden, welche jedoch durch Quatschen, Lesen und Kartenspielen schnell vergingen. Am Bahnhof in Weimar angekommen legten wir einen kurzen Weg zu Fuß zurück. Unser erster Eindruck von Weimar war, dass es eine sehr schöne und gepflegte, aber wider Erwarten eine sehr kleine Stadt ist. Insgesamt war die Ab- und Anreise zwar recht lang, aber unser Aufenthalt in Weimar war es wert. |
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====Die Unterkunft==== | ====Die Unterkunft==== | ||
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Schon unsere Stadtführerin machte uns auf den großen Ginkgobaum im Garten von Goethes Freundin Charlotte von Stein aufmerksam und bis zu unserer Abreise begegneten wir dem Ginkgobäumchen dann an jeder Ecke Weimars in allen Größen und Variationen, denn diese Pflanze hat in Weimar eine große Bedeutung. Durch Johann Wolfgang von Goethes Gedicht Ginkgo biloba (1815), in dem er die besondere Struktur der Blätter mit der Liebe vergleicht und welches er als Zeichen seiner tiefen Liebe und Verehrung der Frankfurter Bankiersgattin Marianne von Willemer widmete, entstand der Brauch, Ginkgobäume an geliebte Menschen zu verschenken. Viele von uns ergriffen die Möglichkeit und kauften einen kleinen Ginkgobaum, um ihn ihrer Mutter zum anstehenden Muttertag zu schenken. | Schon unsere Stadtführerin machte uns auf den großen Ginkgobaum im Garten von Goethes Freundin Charlotte von Stein aufmerksam und bis zu unserer Abreise begegneten wir dem Ginkgobäumchen dann an jeder Ecke Weimars in allen Größen und Variationen, denn diese Pflanze hat in Weimar eine große Bedeutung. Durch Johann Wolfgang von Goethes Gedicht Ginkgo biloba (1815), in dem er die besondere Struktur der Blätter mit der Liebe vergleicht und welches er als Zeichen seiner tiefen Liebe und Verehrung der Frankfurter Bankiersgattin Marianne von Willemer widmete, entstand der Brauch, Ginkgobäume an geliebte Menschen zu verschenken. Viele von uns ergriffen die Möglichkeit und kauften einen kleinen Ginkgobaum, um ihn ihrer Mutter zum anstehenden Muttertag zu schenken. | ||
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+ | [[Bild:Weimar_11_04.jpg|thumb|right]] | ||
====''Ginkgo biloba''==== | ====''Ginkgo biloba''==== | ||
- | [[Bild:Weimar_11_04.jpg|thumb|right]]<i>Dieses Baumes Blatt, der von Osten<br> | + | <i>Dieses Baumes Blatt, der von Osten<br> |
meinem Garten anvertraut,<br> | meinem Garten anvertraut,<br> | ||
gibt geheimen Sinn zu kosten,<br> | gibt geheimen Sinn zu kosten,<br> | ||
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Durch den Besuch des Hauses bekommt man einen Eindruck, wie man im 19. Jahrhundert gelebt hat. Jedoch fehlen persönliche Details, oder Gegenstände, sodass die Wohnräume eher einem Museum gleichen. Die Audioguides, die mehrere Minuten Informationen über jeden Raum liefern, unterstützen dieses Flair noch. Wenn man allerdings keine Scheu vor Museen und der dazugehörigen Informationsflut hat, sollte man unbedingt einen Schritt in das Goethehaus wagen. | Durch den Besuch des Hauses bekommt man einen Eindruck, wie man im 19. Jahrhundert gelebt hat. Jedoch fehlen persönliche Details, oder Gegenstände, sodass die Wohnräume eher einem Museum gleichen. Die Audioguides, die mehrere Minuten Informationen über jeden Raum liefern, unterstützen dieses Flair noch. Wenn man allerdings keine Scheu vor Museen und der dazugehörigen Informationsflut hat, sollte man unbedingt einen Schritt in das Goethehaus wagen. | ||
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+ | [[Bild:Weimar_11_05.jpg|thumb|right]] | ||
====Der Theaterabend==== | ====Der Theaterabend==== | ||
- | [[Bild:Weimar_11_05.jpg|thumb|right]]Am zweiten Abend der Kulturfahrt nach Weimar besuchten wir die das deutsche Nationaltheater, um dort Friedrich Schillers Kabale und Liebe zu sehen. Dies ist ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Aufzügen. Die Hauptperson Luise, Tochter eines bürgerlichen Musikers, ist in Ferdinand, den adligen Sohn des Präsidenten von Walter verliebt. Die beiden führen eine heimliche Liebesbeziehung, doch ihre Eltern kommen hinter das Geheimnis und wollen das Liebespaar aufgrund des Standesunterschiedes trennen. Um die beiden auseinanderzubringen, spinnt Ferdinand von Walters Vater eine Intrige: Er lässt einen Brief aufsetzen, in dem Luise zugibt, eine Affäre mit dem Hofmarschall zu haben, und zwingt das Mädchen, diesen zu unterschreiben. Anschließend sorgt er dafür, dass Ferdinand den Brief findet. Dieser stellt Luise zur Rede. Sie gibt vor, den Brief verfasst zu haben, da sie Angst um ihren Vater hat, der in der Gewalt des Präsidenten ist. Ferdinand ist gerät außer sich, er bringt sich und Luise mit Gift um, erfährt jedoch noch im Todeskampf die Wahrheit von seiner Geliebten. Trotz diesem tragischen Ende hat uns das Stück sehr gut gefallen, was auch an der überzeugenden Leistung der Schauspieler und dem schlichten, aber einfallsreichen Bühnenbild lag. | + | Am zweiten Abend der Kulturfahrt nach Weimar besuchten wir die das deutsche Nationaltheater, um dort Friedrich Schillers Kabale und Liebe zu sehen. Dies ist ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Aufzügen. Die Hauptperson Luise, Tochter eines bürgerlichen Musikers, ist in Ferdinand, den adligen Sohn des Präsidenten von Walter verliebt. Die beiden führen eine heimliche Liebesbeziehung, doch ihre Eltern kommen hinter das Geheimnis und wollen das Liebespaar aufgrund des Standesunterschiedes trennen. Um die beiden auseinanderzubringen, spinnt Ferdinand von Walters Vater eine Intrige: Er lässt einen Brief aufsetzen, in dem Luise zugibt, eine Affäre mit dem Hofmarschall zu haben, und zwingt das Mädchen, diesen zu unterschreiben. Anschließend sorgt er dafür, dass Ferdinand den Brief findet. Dieser stellt Luise zur Rede. Sie gibt vor, den Brief verfasst zu haben, da sie Angst um ihren Vater hat, der in der Gewalt des Präsidenten ist. Ferdinand ist gerät außer sich, er bringt sich und Luise mit Gift um, erfährt jedoch noch im Todeskampf die Wahrheit von seiner Geliebten. Trotz diesem tragischen Ende hat uns das Stück sehr gut gefallen, was auch an der überzeugenden Leistung der Schauspieler und dem schlichten, aber einfallsreichen Bühnenbild lag. |
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+ | [[Bild:Weimar_11_06.jpg|thumb|right]] | ||
====Das Schloss Belvedere==== | ====Das Schloss Belvedere==== | ||
- | [[Bild:Weimar_11_06.jpg|thumb|right]]Etwas außerhalb der Weimarer Innenstadt liegt das Schloss Belvedere, auf welchem sich Goethe zu seinen Lebzeiten gerne aufhielt. Laut unserer Stadtführerin gibt es dorthin einen sehr schönen Wanderweg, da wir jedoch nicht mehr besonders viel Zeit hatten und auch nicht wirklich wegkundig waren, beschlossen wir, den Bus zu nehmen. An der Bushaltestelle, an welcher wir versuchten herauszufinden welche Linie wir nehmen mussten, war eine Weimarerin, die mitbekam, wonach wir suchten, so nett, uns zu erklären, welche Linie wir nehmen müssen und wie wir dann das Schloss finden. Der Fußweg nach der Busfahrt war zwar deutlich länger als beschrieben, dennoch fanden wir das Schloss gut. Es liegt umgeben von einer großen Parkanlage auf einer Anhöhe und ist echt schön anzusehen, man fühlt sich wie in eine andere Zeit versetzt, und es ist ein super Ort zum Entspannen. Wir hielten uns dort bei Sonnenschein etwa eine Stunde auf und machten uns dann auf den Rückweg. | + | Etwas außerhalb der Weimarer Innenstadt liegt das Schloss Belvedere, auf welchem sich Goethe zu seinen Lebzeiten gerne aufhielt. Laut unserer Stadtführerin gibt es dorthin einen sehr schönen Wanderweg, da wir jedoch nicht mehr besonders viel Zeit hatten und auch nicht wirklich wegkundig waren, beschlossen wir, den Bus zu nehmen. An der Bushaltestelle, an welcher wir versuchten herauszufinden welche Linie wir nehmen mussten, war eine Weimarerin, die mitbekam, wonach wir suchten, so nett, uns zu erklären, welche Linie wir nehmen müssen und wie wir dann das Schloss finden. Der Fußweg nach der Busfahrt war zwar deutlich länger als beschrieben, dennoch fanden wir das Schloss gut. Es liegt umgeben von einer großen Parkanlage auf einer Anhöhe und ist echt schön anzusehen, man fühlt sich wie in eine andere Zeit versetzt, und es ist ein super Ort zum Entspannen. Wir hielten uns dort bei Sonnenschein etwa eine Stunde auf und machten uns dann auf den Rückweg. |
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====Die Gedenkstätte Buchenwald==== | ====Die Gedenkstätte Buchenwald==== | ||
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Am Mittwochmorgen stand als letzter Programmpunkt der Kulturfahrt der Besuch der Begegnungsstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald an. Dieses Arbeitslager wurde als drittes KZ in Deutschland 8 km von Weimar entfernt auf dem Ettersberg gebaut. Ungefähr 200.000 Männer wurden dorthin deportiert, um in den Gustlow Rüstungswerken zu arbeiten. | Am Mittwochmorgen stand als letzter Programmpunkt der Kulturfahrt der Besuch der Begegnungsstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald an. Dieses Arbeitslager wurde als drittes KZ in Deutschland 8 km von Weimar entfernt auf dem Ettersberg gebaut. Ungefähr 200.000 Männer wurden dorthin deportiert, um in den Gustlow Rüstungswerken zu arbeiten. | ||
Das Lager bestand ausschließlich aus Männern ab 16 Jahren, nur am Ende der nationalsozialistischen Diktatur wurden zusätzlich ca. 900 Jungen inhaftiert. Von den insgesamt 200.00 Inhaftierten starben etwa 56.000 an Unterernährung, Erschöpfung oder Krankheiten. | Das Lager bestand ausschließlich aus Männern ab 16 Jahren, nur am Ende der nationalsozialistischen Diktatur wurden zusätzlich ca. 900 Jungen inhaftiert. Von den insgesamt 200.00 Inhaftierten starben etwa 56.000 an Unterernährung, Erschöpfung oder Krankheiten. | ||
- | Dies alles erfuhren wir von Anne Zemann, die uns die Geschichte und auch den Lageralltag vor fast 70 Jahren erläuterte. Zusätzlich zu den Erzählungen schauten wir einen aufrüttelnden Film, in welchem Zeitzeugen ihre persönlichen Erfahrungen schilderten. Auch Fragen wurden von Frau Zemann immer gerne und ausführlich beantwortet, wie zum Beispiel was der Unterschied zwischen einem Vernichtungslager wie z.B. Auschwitz und einem Arbeitslager wie dem ehemaligen KZ Buchenwald war. | + | [[Bild:Weimar_11_08.jpg|thumb|right]]Dies alles erfuhren wir von Anne Zemann, die uns die Geschichte und auch den Lageralltag vor fast 70 Jahren erläuterte. Zusätzlich zu den Erzählungen schauten wir einen aufrüttelnden Film, in welchem Zeitzeugen ihre persönlichen Erfahrungen schilderten. Auch Fragen wurden von Frau Zemann immer gerne und ausführlich beantwortet, wie zum Beispiel was der Unterschied zwischen einem Vernichtungslager wie z.B. Auschwitz und einem Arbeitslager wie dem ehemaligen KZ Buchenwald war. |
Der Besuch der Gedenkstätte Buchenwald war zwar bedrückend, jedoch auch sehr interessant.<br> | Der Besuch der Gedenkstätte Buchenwald war zwar bedrückend, jedoch auch sehr interessant.<br> | ||
- | [[Bild:Weimar_11_08.jpg|thumb|right]] | ||
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