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Theater AG der Unterstufe 2016: Kein Blut für Dracula


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Die Bühne ist in rotes Licht getaucht, Nebel steigt auf und Vampire schwirren durch das gut gefüllte Pädagogische Zentrum des Leibniz-Gymnasiums. Was ist da los?

Es sind die 22 Darsteller und Darstellerinnen der Theater-AG von Felix Aktas, die die Zuschauer mitnehmen auf eine Reise vom noblen Londoner Salon ins transsilvanische Gruselschloss. So begegnen wir dem schusseligen Professor (Philip Stotzem), der gerne mal statt aus der Kaffeetasse aus der Blumenvase trinkt und zuverlässig alle 10 Jahre die im fernen Transsilvanien weilenden Vampire mit einem frischen Vorrat an Blutkonserven versorgt. Doch auch das britische Käseblatt „The Sin“ wittert eine Story (herrlich: Henry Vogel als egomanischer Chefredakteur) und entsendet Simpkins (Colin Frießner) und Miss Blossom (Jalila Lakjaa) in die rumänische Wildnis. Dort wird die illustre Reisegesellschaft von zwei transsilvanischen Stationsvorstehern in Empfang genommen, die mit ihrer ganz eigenen Komik wohl Anleihen bei Shakespeares Narren genommen haben, was noch getoppt wird vom taubstummen - oder wie er das Publikum mittels eines Pappschildes belehrt - politisch korrekt vermeintlich gehörlosen Kutschers (Simon von der Linden), der allerdings „Bloß kein Bock auf Reden“ hat und somit postdramatische Züge bekommt.

Überhaupt sind es die zahlreichen schrägen Regiekniffe, die dieser Inszenierung die besondere Qualität verleihen und auch dem erwachsenen Publikum äußerst unterhaltsame 50 Minuten bescheren. So werden wir schließlich in die liebevoll skizzierte Welt der Untoten geführt und erleben auf Schloss Draculic einerseits pubertierende Vampire, die Robert Pattinsons Konterfei auf dem Twilight-Poster mit blutroten Herzen versehen und andererseits gammelnde Altvampire in der Gruft, die anstelle von Blutkonserven nach Frischfleisch dürsten. Da kommt die britische Delegation gerade recht und der Showdown im Reich von Draculas Erben ist vorprogrammiert.…

Am Ende des Abends rocken Vampire und Besucher gemeinsam ab. Rocky Horror Picture Show war gestern und selbst mit Knoblauch kann man sich dem Charme dieser Theaterproduktion nicht entziehen, was neben den tollen Regieeinfällen auch am rockigen Soundtrack und der ungebremsten Spielfreude des Ensembles liegen mag. Und die liebevolle Ausstattung (Bühne, Kostüm und Maske) rundet das blutige Spektakel auf eindrucksvolle Weise ab, (insbesondere der trashige, tiefrot angesprayte CD-Player sollte im Gedächtnis bleiben!). Herzlichen Glückwunsch an das ganze Ensemble!!

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Diese Seite wurde zuletzt geändert um 06:44, 1. Jun 2016. Diese Seite wurde bisher 5.618 mal abgerufen.
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