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Stadtführung (von Anja und Kathrin) | Stadtführung (von Anja und Kathrin) | ||
- | Das Weimarer Nationaltheater als ehemaliges Gebäude der Nationalversammlung, der große Park an der Ilm mit Goethes Gartenhaus und das Schillerhaus – jeder sollte Weimar von seiner kulturellen sowie historischen Seite einmal gesehen haben. Anderthalb Stunden wurden wir durch das kleine Städtchen geführt und konnten dem Geist der zahlreichen Dichter und Denker nachspüren. | + | [[Bild:WeimarfahrtStadtfuehrung_13_01.jpg|thumb|215px|]]Das Weimarer Nationaltheater als ehemaliges Gebäude der Nationalversammlung, der große Park an der Ilm mit Goethes Gartenhaus und das Schillerhaus – jeder sollte Weimar von seiner kulturellen sowie historischen Seite einmal gesehen haben. Anderthalb Stunden wurden wir durch das kleine Städtchen geführt und konnten dem Geist der zahlreichen Dichter und Denker nachspüren. |
Vor allem waren wir alle beeindruckt von der wunderschönen Stadtgestaltung, die sich besonders am hübschen Marktplatz zeigte. Dort konnten wir auch das Rathaus mit seinen vielen Glocken aus Meißner-Porzellan sowie das prunkvolle Hotel Elephant bewundern. Allerdings waren wir beim Anblick des Hotels zunächst etwas irritiert: Auf dem Balkon stand eine goldene Statue, die auf den ersten Blick aussah wie Hitler. Dies klärte sich aber schnell auf, denn die Statue entpuppte sich als Henry van der Velde, dem berühmten Jugendstil-Architekt und Wegbereiter des Bauhaustils. Wenig später erfuhren wir jedoch, dass dieser Balkon tatsächlich mit Hitler in Verbindung steht: Dort hielt er seine Ansprachen an die Weimarer Bevölkerung. | Vor allem waren wir alle beeindruckt von der wunderschönen Stadtgestaltung, die sich besonders am hübschen Marktplatz zeigte. Dort konnten wir auch das Rathaus mit seinen vielen Glocken aus Meißner-Porzellan sowie das prunkvolle Hotel Elephant bewundern. Allerdings waren wir beim Anblick des Hotels zunächst etwas irritiert: Auf dem Balkon stand eine goldene Statue, die auf den ersten Blick aussah wie Hitler. Dies klärte sich aber schnell auf, denn die Statue entpuppte sich als Henry van der Velde, dem berühmten Jugendstil-Architekt und Wegbereiter des Bauhaustils. Wenig später erfuhren wir jedoch, dass dieser Balkon tatsächlich mit Hitler in Verbindung steht: Dort hielt er seine Ansprachen an die Weimarer Bevölkerung. | ||
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Schillerhaus (von Luisa und Lara) | Schillerhaus (von Luisa und Lara) | ||
- | Zum Abschluss der Stadtführung stand der Besuch des Schillerhauses auf dem Programmplan. Dort hat Schiller die letzten Jahre seines Lebens verbracht. Leider sind die meisten Möbel und auch die bunt gemusterten Tapeten nicht mehr original, doch dies war für uns in einem Raum nur von Vorteil, denn die Tapete in Schillers Arbeitszimmer enthielt zu dessen Lebzeiten eine sehr hohe Menge an Blei und Arsen. Zwischenzeitlich verdächtigte man sogar Goethe, dass dieser seinen Dichterfreund damit vergiften wollte. Insbesondere im Arbeitszimmer standen noch einige originale Möbel von Schiller. Man hatte sich bei der Nachstellung der Räume viel Mühe gegeben, so herrschte eine sehr authentische Atmosphäre. Vor allem in seinem Arbeits- und später gleichzeitig Schlafzimmer mit dem originalen Sterbebett fühlte man sich dem Schriftsteller und seinem Wirken und Leiden nahe. | + | [[Bild:WeimarfahrtSchillerhaus_13_03.jpg|thumb|215px|left]]Zum Abschluss der Stadtführung stand der Besuch des Schillerhauses auf dem Programmplan. Dort hat Schiller die letzten Jahre seines Lebens verbracht. Leider sind die meisten Möbel und auch die bunt gemusterten Tapeten nicht mehr original, doch dies war für uns in einem Raum nur von Vorteil, denn die Tapete in Schillers Arbeitszimmer enthielt zu dessen Lebzeiten eine sehr hohe Menge an Blei und Arsen. Zwischenzeitlich verdächtigte man sogar Goethe, dass dieser seinen Dichterfreund damit vergiften wollte. Insbesondere im Arbeitszimmer standen noch einige originale Möbel von Schiller. Man hatte sich bei der Nachstellung der Räume viel Mühe gegeben, so herrschte eine sehr authentische Atmosphäre. Vor allem in seinem Arbeits- und später gleichzeitig Schlafzimmer mit dem originalen Sterbebett fühlte man sich dem Schriftsteller und seinem Wirken und Leiden nahe. |
Der Besuch des KZs Buchenwald (von Gianluca und Maurice) | Der Besuch des KZs Buchenwald (von Gianluca und Maurice) | ||
- | Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes in der deutschen Kulturstadt Weimar besuchten wir das Konzentrationslager Buchenwald, kurz KLB. Schon früh am Morgen machten wir uns auf den Weg zum Ettersberg. Die erschreckende Ambivalenz der Stadt Weimar, die zum einen mit Goethe, Schiller und Wieland glänzen kann, jedoch ebenfalls Hitlers Lieblingsstadt war und mit dem Konzentrationslager Teil eines furchtbaren Kapitels deutscher Geschichte darstellt, wurde uns zunehmend bewusst. Die meisten Schülerinnen und Schüler waren zuvor noch nie in einem Konzentrationslager und konnten sich dessen Ausmaße kaum vorstellen. Das KZ Buchenwald, das größte KZ auf deutschem Boden, wurde zwischen Juli 1937 und April 1945 betrieben und hatte in diesem Zeitraum etwa 250000 Inhaftierte aus den verschiedensten Nationen, die aus unterschiedlichen Gründen inhaftiert waren: Herkunft, Religion, politische Meinung, sexuelle Neigung, körperliche oder geistige Behinderung. Von diesen Inhaftierten wurden im Laufe des Krieges 56000 getötet. | + | [[Bild:WeimarfahrtBuchenwald_13_02.jpg|thumb|215px|]]Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes in der deutschen Kulturstadt Weimar besuchten wir das Konzentrationslager Buchenwald, kurz KLB. Schon früh am Morgen machten wir uns auf den Weg zum Ettersberg. Die erschreckende Ambivalenz der Stadt Weimar, die zum einen mit Goethe, Schiller und Wieland glänzen kann, jedoch ebenfalls Hitlers Lieblingsstadt war und mit dem Konzentrationslager Teil eines furchtbaren Kapitels deutscher Geschichte darstellt, wurde uns zunehmend bewusst. Die meisten Schülerinnen und Schüler waren zuvor noch nie in einem Konzentrationslager und konnten sich dessen Ausmaße kaum vorstellen. Das KZ Buchenwald, das größte KZ auf deutschem Boden, wurde zwischen Juli 1937 und April 1945 betrieben und hatte in diesem Zeitraum etwa 250000 Inhaftierte aus den verschiedensten Nationen, die aus unterschiedlichen Gründen inhaftiert waren: Herkunft, Religion, politische Meinung, sexuelle Neigung, körperliche oder geistige Behinderung. Von diesen Inhaftierten wurden im Laufe des Krieges 56000 getötet. |
Wir begannen unsere Führung auf dem KZ-Gelände mit einem Film zur Geschichte Buchenwalds, woran sich eine Besichtigung des KZ-Geländes anschloss. Insbesondere die Besichtigung des Krematoriums und der dazugehörige Leichenkeller versetzten manche Schüler in einen Schockzustand. | Wir begannen unsere Führung auf dem KZ-Gelände mit einem Film zur Geschichte Buchenwalds, woran sich eine Besichtigung des KZ-Geländes anschloss. Insbesondere die Besichtigung des Krematoriums und der dazugehörige Leichenkeller versetzten manche Schüler in einen Schockzustand. | ||
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Stasi-Archiv in Erfurt | Stasi-Archiv in Erfurt | ||
- | Nachmittags besuchten wir nach einer kurzen Mittagspause in der Erfurter Innenstadt die Außenstelle des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes. Wir wurden freundlich von dem Referenten empfangen, welcher uns auch sofort die Struktur der Stasi erläuterte. Herr Günther führte uns durch die Archive der von der Stasi angelegten Personalakten, von denen sich ca. 140 km in der Außenstelle befinden. Er unterhielt uns mit typisch ostdeutschem Humor und brachte uns die absurden Vorgehensweisen der Staatssicherheit näher. Neben diverser Spionagetechniken zeigte die Ausstellung auch einen Nachbau eines typischen Verhörraumes, so dass wir uns die Atmosphäre der Stasi-Verhöre besser vorstellen konnten. | + | [[Bild:WeimarfahrtStasiarchiv_13_04.jpg|thumb|215px|left]]Nachmittags besuchten wir nach einer kurzen Mittagspause in der Erfurter Innenstadt die Außenstelle des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes. Wir wurden freundlich von dem Referenten empfangen, welcher uns auch sofort die Struktur der Stasi erläuterte. Herr Günther führte uns durch die Archive der von der Stasi angelegten Personalakten, von denen sich ca. 140 km in der Außenstelle befinden. Er unterhielt uns mit typisch ostdeutschem Humor und brachte uns die absurden Vorgehensweisen der Staatssicherheit näher. Neben diverser Spionagetechniken zeigte die Ausstellung auch einen Nachbau eines typischen Verhörraumes, so dass wir uns die Atmosphäre der Stasi-Verhöre besser vorstellen konnten. |
Nach der Führung gab es etwas Freizeit und wir konnten selbst entscheiden, was wir uns noch einmal genauer anschauen wollten. | Nach der Führung gab es etwas Freizeit und wir konnten selbst entscheiden, was wir uns noch einmal genauer anschauen wollten. |
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