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-In diesem Jahr zeigt die Theater-AG der Oberstufe Ödön von Horvaths „Geschichten aus dem Wiener Wald“.+Die Theatergruppe der Oberstufe ist immer für eine Überraschung gut. Diesmal überrascht sie mit einer nahezu werkgetreuen Inszenierung von Ödön v. Horwarths boshaft-traurigem „Volksstück“ „Geschichten aus dem Wiener Wald“.
-Im Wiener Wald an der schönen blauen Donau wird Verlobung gefeiert: Marianne, Tochter des Spielwarenhändlers Zauberkönig, soll nach dem Willen ihres Vaters den Fleischhauer Oskar, Inhaber der benachbarten Metzgerei, heiraten. Marianne kennt ihn seit Kindertagen, mit Liebe hat das nicht viel zu tun. Als plötzlich Alfred auftaucht, eine Zufallsbekanntschaft vom Tag zuvor, und mit ihr zu flirten beginnt, sieht sie ihre Chance gekommen: Er soll sie vor der Hochzeit mit dem brutalen Metzger bewahren, ihn will sie lieben. Die Verlobung platzt, der Vater verstößt sie – doch statt des ersehnten Glücks erfährt Marianne bald immer tiefere Not. Alfred lässt sie sitzen, das gemeinsame Kind wird bei seiner Großmutter in der Wachau untergebracht, und Marianne hat nichts gelernt, womit sie sich über Wasser halten könnte…+Dieses 1931 uraufgeführte Werk zeigt Österreich nicht mehr als „Laboratorium für Weltuntergänge“. Nicole Kassankes Regie arbeitet unmissverständlich heraus, was das Land in der Zwischenkriegszeit ausmacht: ein grenzenloser Egoismus hat sich -befeuert durch die Wirtschaftskrise – breitgemacht. Was der Aktualität des Stücks zugute kommt.
-Die Aufführungen finden am 13., 15. und 16.3.2018 um 19:30 Uhr im PZ statt. Karten sind im Sekretariat (02133-502620) und an der Abendkasse erhältlich.+Im Mittelpunkt: Marianne. Ihr Vater, der „Zauberkönig“, der Puppen repariert , will sie mit einem tumben Metzger verheiraten. Aber sie läuft mit dem armen, verschuldeten Alfred (stark als knallharter Lebenskünstler: Can Wille)) davon. Marianne hat gar nicht vor, gegen die Machtverhältnisse einer verlogenen Gesellschaft zu rebellieren. Sie gehorcht einfach ihrem Herzen. Aber schon dadurch bringt sie alles durcheinander, denn auch in der Liebe wird kalt bilanziert und auf eigenen Vorteil geachtet. Einzig die wohlhabende Valerie (in ihrer Ambiguität zwischen Gefühl und Kalkül hervorragend gespielt von Sarah Hoss) kann es sich leisten, Gefühle zu haben: sie ist nämlich reich.
 +Das gemeinsame Kind von Alfred und Marianne wird zur Großmutter aufs Land gegeben. Auch die ist der Meinung:“Menschliche Beziehungen finden erst statt, wenn man etwas voneinander hat!“ Das Kind lässt sie daher später umkommen. Marianne wird durch den mittellosen Alfred in einer Tanzshow zum Geldverdienst genötigt. Der Skandal bei der zufälligen Entdeckung dieser angeblich anrüchigen Tätigkeit trifft den Vater schwer. Marianne kämpft weiter. Ihre Vitalität (bedrängend intensiv von Paula Iven verkörpert),, die sie davor bewahrt, bloßes Opfer zu werden , verhindert aber nicht die böse Schlusspointe des Stücks: der Liebe des Metzgers „entgeht“ sie nämlich trotzdem nicht!
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 +Lebhafter Beifall für die überzeugend bedrückende Darstellung einer Welt, die „Leidenschaften für etwas … Ungesundes hält!“
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Theater-AG der Oberstufe 2018


Die Theatergruppe der Oberstufe ist immer für eine Überraschung gut. Diesmal überrascht sie mit einer nahezu werkgetreuen Inszenierung von Ödön v. Horwarths boshaft-traurigem „Volksstück“ „Geschichten aus dem Wiener Wald“.

Dieses 1931 uraufgeführte Werk zeigt Österreich nicht mehr als „Laboratorium für Weltuntergänge“. Nicole Kassankes Regie arbeitet unmissverständlich heraus, was das Land in der Zwischenkriegszeit ausmacht: ein grenzenloser Egoismus hat sich -befeuert durch die Wirtschaftskrise – breitgemacht. Was der Aktualität des Stücks zugute kommt.

Im Mittelpunkt: Marianne. Ihr Vater, der „Zauberkönig“, der Puppen repariert , will sie mit einem tumben Metzger verheiraten. Aber sie läuft mit dem armen, verschuldeten Alfred (stark als knallharter Lebenskünstler: Can Wille)) davon. Marianne hat gar nicht vor, gegen die Machtverhältnisse einer verlogenen Gesellschaft zu rebellieren. Sie gehorcht einfach ihrem Herzen. Aber schon dadurch bringt sie alles durcheinander, denn auch in der Liebe wird kalt bilanziert und auf eigenen Vorteil geachtet. Einzig die wohlhabende Valerie (in ihrer Ambiguität zwischen Gefühl und Kalkül hervorragend gespielt von Sarah Hoss) kann es sich leisten, Gefühle zu haben: sie ist nämlich reich.

Das gemeinsame Kind von Alfred und Marianne wird zur Großmutter aufs Land gegeben. Auch die ist der Meinung:“Menschliche Beziehungen finden erst statt, wenn man etwas voneinander hat!“ Das Kind lässt sie daher später umkommen. Marianne wird durch den mittellosen Alfred in einer Tanzshow zum Geldverdienst genötigt. Der Skandal bei der zufälligen Entdeckung dieser angeblich anrüchigen Tätigkeit trifft den Vater schwer. Marianne kämpft weiter. Ihre Vitalität (bedrängend intensiv von Paula Iven verkörpert),, die sie davor bewahrt, bloßes Opfer zu werden , verhindert aber nicht die böse Schlusspointe des Stücks: der Liebe des Metzgers „entgeht“ sie nämlich trotzdem nicht!

Lebhafter Beifall für die überzeugend bedrückende Darstellung einer Welt, die „Leidenschaften für etwas … Ungesundes hält!“

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