Es war kein Anflug von Glück, der mich erreichte, als ich erfuhr, dass ich in den Ferien zehn Tage in der „Juniorakademie Königswinter“ verbringen durfte.
Nachdem ich von Frau Urhahne für die Teilnahme vorgeschlagen wurde, brauchte ich nicht lange, um mich für das Fach Astronomie/Astrophysik zu entscheiden.
Meine Hoffnung angenommen zu werden war nicht sehr groß, da von etwa 900 Bewerbern nur 198 angenommen wurden, aus denen sich elf Kurse bildeten. Dennoch bekam ich schließlich eine Zusage und wurde zur Juniorakademie Königswinter eingeladen. Dort waren diese drei Fächer vertreten: Forensik, International Law und Astronomie/Astrophysik.
Am 03.08.2012 ging es los. Ich gebe zu, dass mir der erste Blick auf das Internat nicht das Gefühl genommen hat, bald von 53 Nerds umgeben zu sein. Doch ich wurde sofort herzlich von der Akademieleiterin Ellen Rauscher empfangen, die sich direkt für meine Gitarren begeisterte.
Auch in meinem Zimmer empfand ich eine große Erleichterung, als ich von zwei sehr sympathischen Jungen begrüßt wurde, von denen einer, wie ich bald erfuhr, auch Basketball spielte. Meine Sorgen waren sofort verflogen.
Dieses Jahr war wie jedes Jahr das Motto: „Die Juniorakademie ist, was ihr aus ihr macht.“
In der ersten Kursschiene lernten wir uns erst kursintern und dann unter den Kursen kennen,
wobei ziemlich schnell klar wurde, mit wem man den größten Teil der nächsten zehn Tage verbringen würde.
Der erste Tag verlief zwar noch sehr entspannt, aber am nächsten Tag mussten wir schon um sechs Uhr raus, um beim Morgensport eine Runde am Rhein zu joggen. Leider waren von den 19 Joggern am ersten Tag nur noch 3 am zweiten da.
Mit vollgeschlagenem Magen ging es nach dem Frühstück direkt in die erste „richtige“ dreieinhalb Stunden in Anspruch nehmende Kursschiene. Dabei hielten wir die Vorträge, die wir vorher zu Hause vorbereitet hatten. In der zweiten Kursschiene, die nach der Chorprobe stattfand und direkt ans Mittagessen anschloss, wurden neue Themen besprochen.
Am Ende des Tages hatten wir dann Freischienen, mit jeweils 45 Minuten. In denen durften wir aussuchen, was wir machen, auch eigene „Kurse“. Meine Zimmernachbarn und ich haben zum Beispiel jeden Abend die deutschen Athleten bei den Olympischen Spielen verfolgt.
Die Tagesstruktur verlief jeden Tag etwa gleich, bis auf einige Ausflüge, in die Stadt, auf den Drachenfels, etc. Am letzten Tag, an dem wir unseren Eltern und den Sponsoren der Akademie unsere Ergebnisse präsentierten, traten auch der Chor, eine Band (bei der ich mitspielte), ein Saxophon Duo und das Orchester auf.
Ich finde, ich hätte diese zehn Tage Ferien kaum besser investieren können. Ich habe nicht nur eine ganz neue Lernatmosphäre kennen gelernt und einen klareren Überblick darüber gewonnen, wo ich später arbeiten möchte, sondern auch viele neue Freunde gefunden.
Jedem, der die Möglichkeit bekommt, an der Juniorakademie teilzunehmen, dem möchte ich ans Herz legen, diese zu nutzen.
Kubilay Demir, E-Phase