Bei Freundschaften zählte in der deutschen Klassik nicht die körperliche Größe: der 12 cm kleinere Goethe auf Augenhöhe mit Schiller!
Am ersten Tag der Reise gab es eine allgemeine Führung durch Weimar, wobei uns die Referentin Sandra Sembdner die Sehenswürdigkeiten Weimars näher gebracht hat. Das Nationaltheater, in dem einst die Weimarer Republik ausgerufen wurde, unter anderem das grüne, rote und gelbe Schloss, Goethes Gartenhaus und vieles mehr. Über diese Bauwerke haben wir historische Informationen und Verbindungen zur heutigen Zeit erhalten. Auch das Haus von Charlotte von Stein, Goethes Frau, haben wir besichtigen können, diese erhielt von Goethe über 1700 Briefe. Zum Ende der Besichtigung haben wir Schillers Wohnhaus im Zentrum (direkt am Schiller-Goethe-Denkmal) begutachtet, wenn auch nur von außen.
Am 2. Tag haben wir das Konzentrationslager Buchenwald, welches nahe Weimar liegt, besucht. Der Rundgang mit guter und ausführlicher Führung hat die Informationen, welche wir bereits in der Schule vermittelt bekommen hatten, nochmals in voller Grausamkeit dargestellt. Die Abartigkeit der Vergehen und der Ideologie des Nazi-Regimes wurde so eindringlich vor Augen geführt, wie es keinem Geschichtsbuch gelungen wäre. Nach wie vor ist der Holocaust ein trauriger und schrecklicher Teil der deutschen Geschichte, welcher jedoch auch einer Aufklärung bedarf, um die Wiederholung solcher, von Unmenschlichkeit geprägten, mörderischen Handlungen, zu vermeiden und ihnen entgegenzuwirken.
Am dritten und letzten Tag besuchten wir in Erfurt den Betrieb, der zur NS-Zeit die Krematoriumsöfen für viele der Konzentrationslager entwickelte und produzierte. Nach dem Besuch wurde sehr deutlich, dass jeder, der etwas über die Vorgänge im damaligen Deutschland wissen wollte, auch ohne Probleme etwas wissen konnte. Auch mit dem Mythos, dass alle Deutschen zu ihren Handlungen gezwungen worden seien, wurde aufgeräumt. Gegen Ende des letzten Tages erhielten wir noch einen Einblick in die Machenschaften der Stasi und erhielten eine Führung in dem Archiv, in dem ein Teil der insgesamt 111 Kilometer erhaltenen Akten gelagert wird.