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Thementage "Gesundheit und Ernährung"

Sie hungern sich spindeldürr, erbrechen ihre Mahlzeiten oder haben regelrechte Essattacken: Essstörungen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Laut "Gut drauf" – einer Initiative gegen Essstörungen - zählt ein gestörtes Essverhalten im Kindes- und Jugendalter zu den häufigsten psychosomatischen Erkrankungen. Dazu zählen z.B. Magersucht (Anorexie), Ess- und Brechsucht (Bulimie) und Binge Eating Disorder (Essanfälle ohne Erbrechen). Meistens sind Jugendliche, primär Mädchen, aber auch immer mehr Jungen, davon betroffen. Aus diesem Grund setzen sich die siebten Klassen - im Kontext der Thementage zur Suchtprävention - drei Tage lang intensiv mit dem Thema "Gesundheit und Ernährung" auseinander.

"Wer Schule als Haus des Lernens versteht, muss sich vor Ort darum kümmern, den Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, dass auch "richtig essen" gelernt sein will. Unser soziales und kulturelles Umfeld prägt unser Essverhalten und mittels aufklärender Informationen kann Schule wesentlich dazu beitragen, vorhandene Störungen bewusst zu machen und Hilfen zu deren Überwindung aufzuzeigen", so Herbert Kremer, Schulleiter des LGD.

Tatkräftig werden die Thementage von Fachleuten, wie z.B. Ökotrophologen unterstützt. In der Lerneinheit "Aktuelle Ernährungstrends" werden u.a. die Aussagen auf den Etiketten von Lebensmittelverpackungen kritisch analysiert. Dabei zeigen sich die Jugendlichen von den irreführenden Versprechungen der Schlankheits- und Diätprodukte oftmals überrascht. Nach einer Reflexion des eigenen Essverhaltens zum Thema "Fastfood" werden alternative Möglichkeiten gesunder Ernährung aufgezeigt. In der schuleigenen Küche kann das erworbene Wissen praktisch umgesetzt werden.

Begleitet werden die Thementage von der interaktiven Wanderausstellung "Klang meines Körpers" zur Prävention von Essstörungen des Diözesan-Caritasverbandes. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen betroffene Mädchen und Frauen, aber auch betroffene Jungen und Eltern, die mit Texten, Collagen und ausgewählten Musikstücken selbst zu Wort kommen. Damit bietet die Ausstellung neben sachlichen Informationen die Möglichkeit, Einblicke in die Innenwelt von Betroffenen zu gewinnen und ihren Umgang mit der Krankheit kennen zu lernen.

Abgerundet werden die Thementage durch einen Elterninformationsabend mit Führung durch die Ausstellung. Die Veranstaltung, die vom Caritasverband Neuss moderiert wird und unter dem Motto steht: "Alles was wir Eltern über Essstörungen wissen sollten – wir unsere Kinder aber niemals fragen würden", regt dazu an, die Problematik "Essstörungen" auch zu Hause zu thematisieren.

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