Wie jede Kunstform bedient sich auch das Schreiben aus zwei Quellen. Die eine hat etwas mit Begabung, Leidenschaft, Inspiration zu tun, also mit all den schwer fassbaren Dingen, die Kunst ausmachen. Die andere ist Handwerk. Und Handwerk kann man lernen. Wie gestalte ich eine Figur? Wie erzeuge ich Spannung? Was macht einen guten Dialog aus? Solche und weitere Fragen gilt es zu klären, wenn man schreiben will. Sie sind der Schwerpunkt meiner Arbeit.
Die Jugendlichen, das ist mir besonders wichtig, sollen eigene Geschichten schreiben. Keine thematischen Vorgaben, keine Elemente, die von allen bedient werden müssen. Die Jugendlichen sollen schreiben, was in ihnen brodelt oder zischt, was sie freut oder ärgert, wovon sie träumen, was für sie der Horror ist.
Zentrales Thema ist es, in der kurzen Prosa Spannungsbögen aufzubauen und aufzulösen. Am Anfang stehen kleine Schreibübungen, dann entwickeln wir Figuren, planen exemplarisch eine Geschichte von A bis Z. Ausgestattet mit dem nötigen Handwerkszeug geht es dann an das Schreiben eigener Geschichten.
Daneben geht es immer um den Austausch über das Geschriebene. Sie trauen, anderen seine Geschichte vorzulesen, offen sein für Anregungen und Kritik, das hilft bei Schreiben.
Stehen die Geschichten in Rohfassung werden sie von mir lektoriert und mit allen offenen Fragen an die Schüler zurückgegeben. Die fertigen Geschichten werden in einem Buch zusammengefasst und in einer öffentlichen Lesung allen Interessierten vorgestellt.